Der Prünsterhof ist ein geschlossener Hof, liegt auf ca. 800 Metern über dem Meeresspiegel und ist einer der höchstgelegenen Obstbaubetriebe in Schenna. Der Name „Prünster“ weist, wie so manch anderer Hof- oder Flurnamen in Schenna, auf die Urbarmachung eines Gebietes hin. Er wird vom mittelhochdeutschen „za der Prünste“ (zu Deutsch: zur Prünste) abgeleitet und bedeutet „bei der Brandrodungsstätte“.
Der Bauernhof ist bereits seit einigen Generationen im Besitz der Familie Dosser, man fand beim Umbau Dokumente und Pläne, die aus dem Jahr 1875 zurückzuführen sind.
Im Jahre 1910-1911 errichteten die Urgroßeltern von Hannes das vorherige Gebäude (im Bild) neu. Aus diesem Bau stammt auch unsere Bauernstube, die heute noch im Haus zu finden ist. Sie wurde restauriert und wieder ins neue Wohnhaus integriert. Der Großvater von Hannes, Josef Dosser, übernahm den Hof von seinen Eltern und ebnete erstmals einige Wiesen an und bepflanzte dort Äpfel und Wein. Man lebte aber weiterhin großteils von der Viehwirtschaft und dem Ackerbau.
Josef und seine Frau Rosa betrieben nebenher noch eine Sägewerk, in der Bretter zugeschnitten wurden und Holzkisten gebaut wurden. Die Mutter von Hannes erzählt oft noch davon. Heute erinnern aber nur mehr Mauerreste an die sogenannte “Prünster Sog” (Prünster Säge).
Der Großvater Josef übergab dann den beiden Söhnen Matthias Josef und Josef Matthias den Hof, die beiden Töchter Rosa und Annalies (Mutter von Hannes) übernahmen die Pension Tenne unterhalb des Kirchhügels in Schenna, welche sie mütterlicherseits vererbt bekamen. Die beiden Brüder rodeten die alten Apfelbäume, legten die Wiese wieder etwas an und pflanzten neue Apfelbäume und Williamsbirnen. Der Haupterwerb war weiterhin jedoch die Milch- und Viehwirtschaft.
Um sich aber ein weiteres sicherer Einkommen zu schaffen, haben die Brüder Matthias und Josef eine Pension auf dem Grundstück des Bauernhofes gebaut (1980), das ist die heutige Pension Hahnenkamm, gegenüber von uns. Anni, die damals noch mit Schwester Rosa die Pension Tenne führte, kehrte dann 1982 mit ihrem Mann Karl und dem gemeinsamen Sohn Hannes zum Prünsterhof zurück und bewirtschaftete zusammen mit ihren Brüdern die Pension Hahnenkamm.
Hannes übernahm dann 2010 den Bauernhof von seinem Onkel Josef (Matthias war leider schon verstorben). Und beendete zwei Jahre später die Milchwirtschaft. Die Tiere behielt er aber und übte sein erlerntes Handwerk, die Metzgerei, nun Zuhause aus. Der Haupterwerbszweig wurde der Obstbau. Hannes ebnete erneut Wiesen an und bepflanzte das Grünland mit hauptsächlich neuen Apfelsorten/Clubsorten. Mit den Jahren wuchs der Prünsterhof zu einem großen Obstbaubetrieb mit einem großen Maschinenfurpark an. Im Jahre 2014 wurde dann das alte Bauernhaus abgerissen und zusammen mit Tanja, Hannes’ Exfrau, erbaute er das neue Bauernhaus und die Ferienwohnungen im Obergeschoss.
Mittlerweile kann man sagen, dass Hannes aus einem einfachen Bauernhof mit Milch- und Viehwirtschaft, einen großen Mischbetrieb in nur wenigen Jahren gemacht hat.
Hannes bewirtschaftet heute folgende Flächen:
Obstbau (Apfelplantagen): 12ha
Weinbau: 2,5 ha
Grünland: 3 ha
Wald: 14 ha
Im Obst- und Weinbau sind einige Flächen angepachtet.
Hannes hilft auch anderen Bauern zusätzlich bei Arbeiten, wie dem Mähen der Grünflächen oder Erdbewegungsarbeiten, da viele Bauernhöfe die nötigen Maschinen und das Know-How nicht besitzen.