11. November
Der Tag des 11. November, dem hl. Martin von Tours geweiht, ist der wichtigste Zinsabgabetermin an den Grundherrn, für Pacht, Geldanleihe usw., daher auch der Spruch: “Dr Mortn isch a hortr Monn für dön der it zohln konn.”
Um Martini gehen Bauersmänner in einem Bittgang nach Pinet.
Nicht so wie andernorts um Mariä Lichtmess, sondern mehr in der Zeit von St. Golli bis Martini, werden Dienstboten geworben. Selbst der betagte Bauer übergibt um Martini an seinen Erben.
Hierzu ein Auszug aus einer Familienchronik:
“Grod heint isch Sonkt Martini Tog,
und sòchzigst hot a schun krocht.
Iaz lous ma Bua wos i dir sog
und gib recht fleißi ocht
Mai Grint isch iaz kearschbam weiß
und starr bin i wia a Besareis.
Koan Zonn meah in der Gosch
und lattern tua i wia a Frosch. –
Va heint oun will i dir dia gonz Gwolt übergebm.
Zum Gstropplan bin i viel zólt, i will iatz ruhig
lebm. –
I will dir olli Vörtl sogn,
wia du di als Baur muasch durchi schlogn,
wia du als Baur muasch tean
wenna öppas willsch verstean:
Wenn’s Heisl recht va Leder gib
und weah tuat oam die gonze Kripp,
und larmen recht die Weiberleit
und nockatn und klogn
und tean recht van Faulsein sogn.
Die Tottermannlen firrer geahn
und die Hennen krahnen tean.
Und die Schwolbman nieder fliachn,
dös Loas tuat nia betrieagn.”