Verfasst von der alten Mooshoferin Creszens Gander
Loust auf ihr Hearn, loust auf ihr Frauen,
loust auf ihr Baurn und Hondwerksleit,
loust auf ihr Jüngling und Jungfrauen,
wo ihr reich oder orm seid,
wohl vernehmet ungemeine,
junge, olte, groß und kleine,
louset auf es ist schon spat,
da es schon geschlagen hat.
Es ist schon wieder ein Jahr verflossen,
aber gar eine kurze Zeit
und alles, was man bisher genossen,
war bloße Eitelkeit.
Nun also liebe Christen
stellt euer Leben anders ein,
denn dieses wird euch Gott noch fristen,
bis ihr habt Buß getan.
Fanget’s an ein anders Leben,
bleibet’s nicht der Welt ergeben,
der für Seelenheil nicht trägt,
bis die letzte Stund ausschlägt.
Künftig hin zu allen Zeiten,
jede Stund’ und Augenblick,
so wünschen’s wir von allen Seiten
soviel hunderttausend Glück!
Gott der Vater will euch segnen
und vom Himmel lassen “regnen”
Und ein glückseliges neues Jahr,
und alles was wir wünschen wird schon wahr!
Und ein glückseliges neues Jahr…
Die Erwachsenen wünschen sich mit Handschlag alles Gute im neuen Jahr. Gültigkeit hat dieser Brauch bis “Dreikini” (6.Jänner).
Auch die Musikkapelle zieht durchs Dorf und spielt vor jeweils einem halben Dutzend Häuser ein Neujahrsständchen. Etwa 2 bis 3 Mitglieder des Vereins kommen in die Häuser und erhalten nach ihren Neujahrswünschen einen freiwilligen Geldbetrag.
Ein letztes Mal zum Neuen Jahr 1931 hielt die Musikkapelle auch noch die traditionelle Einkehr am Maurhof. Weil dort die neuvermählten Bauersleut den Mannen das übliche Mahl nicht mehr darboten, setzte dieser Brauch aus.
Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr überbringen zusammen mit ihren Glückwünschen einen Wandkalender. Auch sie werden finanziell beschert.