Je tiefer man in die Landeshauptstadt und in die sie umgebenden Gemeinden eintaucht, desto faszinierender erscheinen die Gegensätze, die diese Region ganz besonders prägen. Beginnend mit der geographischen Lage, die das Hochplateau Ritten sowie das langgezogene Sarntal vom Bozner Talkessel abhebt: Bozen, zugleich unter den wärmsten und kältesten Städten Italiens, ist umgeben von submediterraner Vegetation, während die Sarner und Rittner Hochalmen sich bis über die Baumgrenze hinauf erheben und einen atemberaubenden Rundblick auf das schroffe Südtiroler Bergpanorama bieten.
Wer sich auf die Reise durch dieses Gebiet begibt, springt von einer kulturellen Gruppe zur nächsten, lernt altes Handwerk kennen und modernen Vibe. Im Mittelpunkt Südtirols verschmelzen die Eigenheiten der einzelnen Bezirke zu dem bunten Strudel, der die Südtiroler Kultur ausmacht. Wer Südtirol genießen will, dem sei empfohlen, sich hier einfach einmal treiben zu lassen: Dolce Vita in den Bergen.
Zwischen Menschen
Kulturell prallen in Südtirol zwei Welten aufeinander – und das wird nirgends so klar ersichtlich wie in den Städten. In Bozen trifft die italienischsprachige Gruppe direkt auf die deutschsprachige. Seit Südtirol nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien kam, haben Bewegungen wie der Faschismus das Verhältnis der Kulturen immer wieder erschwert. Bozen ist ein Symbol für die Konflikte, die dieses Land seit langer Zeit prägen, und zugleich ein Modell ihrer Überwindung.
Hier kosten Sie von den besten Seiten zweier Welten. Die malerische Altstadt kommt nie ganz zur Ruhe, zwischen Bauwerken aus den unterschiedlichsten Epochen und Gedankenströmungen wird gelacht, eingekauft, bewundert und genossen. Zahlreiche Restaurants und Bars laden zum Verweilen ein. Ein besonderer Genuss mit dem Stadttrubel um und dem Zauber der Berge über sich.
Zwischen Zeiten
Nach internationalen Maßstäben ist Bozen ein kleines Städtchen, aber es hat eine lange Geschichte zu erzählen. Heute beherbergt der Ort moderne Technikzentren und Institute sowie eine eigene Universität: Alt und neu geben sich dort die Hand, wo seit langer Zeit wichtige Handelswege Norden und Süden verbinden.
Ein Spaziergang durch die Stadt wird zum Streifgang durch die Zeit. Der gotische Dom reiht sich an die charakteristischen Lauben, den Waltherplatz mit seiner markanten Figur und Denkmäler aus der faschistischen Ära. Der historische Christkindlmarkt kontrastiert mit modernen Festivals und Veranstaltungen. Mittelalterliche Kunstzeugnisse finden sich etwa auf Schloss Runkelstein, der Kunst widmet sich auch das Museion, in dem moderne und zeitgenössische Kunst ausgestellt wird. Und wer den größten Kontrast sucht, kann der weltberühmten Gletschermumie Ötzi direkt ins Antlitz blicken.
Zwischen Landschaften
Wer sich nach etwas mehr Ruhe sehnt, findet sie nur wenige Schritte weiter. Besonders schnell schwebt man mit der Seilbahn mehrere hundert Höhenmeter in eine gänzlich andere Welt. Bozen mit seinem submediterranen Klima bleibt zurück und wird durch eine leichte Brise ersetzt. Das Rittner Hochplateau rühmt sich für seine zahlreichen Sonnenstunden. Mit den Dolomiten, den bleichen Bergen, im Blick, wandert man durch Dörfer und über Almen. Als besonderes Highlight gelten die bizarren Erdpyramiden, die der Regen über die Jahrhunderte aus dem Boden gewaschen hat.
Wer sich besonders für die Südtiroler Tradition begeistert, kommt in einem der benachbarten Täler auf seine Kosten. In alpinen Berglandschaften und grünen Tälern hat sich ein reiches kulturelles Erbe bewahrt und bezeugt eine Verbundenheit zwischen Mensch und Natur, die auf jahrhundertelanges Brauchtum gründet.
Wer Bozen und seine Umgebung erkundet, lernt Südtirol aus verschiedensten Perspektiven kennen – ein Abenteuer zwischen den Welten für alle Kulturliebhaber, Städtebummler und Feinschmecker.