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Über Alta Badia
Über Alta Badia

Über Alta Badia

In die majestätische Schönheit der Natur in Alta Badia kann man sich nur verlieben. Wo heute Gäste aus aller Welt von mächtigen Bergriesen und smaragdgrünen Almwiesen in Staunen versetzt werden, war es bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts aber noch recht einsam. Lange Zeit gab es hier nicht viel mehr als eine Ansammlung von verarmten Bauerndörfern. Da das Gadertal geographisch so abgeschieden liegt, hat sich hier über die Jahrhunderte ein einzigartiges Brauchtum bewahrt. Erst mit einem der ersten Skilifte im italienischen Raum kam schließlich der wirtschaftliche Aufschwung, der inzwischen auch Außenstehenden einen Platz in der besonderen Tradition von Alta Badia erlaubt. 

Doch trotz der großen Veränderungen der letzten hundert Jahre ist das Tal seiner Seele treu geblieben. Der Charme der Gemeinden im Gadertal ist vielleicht in eben dieser ehemaligen Isolation zu finden. Im Herzen des Unesco Weltnaturerbes der Dolomiten treffen Natur und Kultur in einem beispiellosen Bild von Südtiroler Eigenheit aufeinander.

Eine andere Kultur

Ein wesentliches Merkmal unterscheidet Alta Badia von den restlichen Regionen Südtirols: Wie im Grödner Tal hat sich auch hier aus dem Rätischen und dem Lateinischen eine eigene Sprache entwickelt. Das Ladinische hat zwar entfernte Ähnlichkeiten zum Italienischen, ist einem Außenstehenden allerdings kaum verständlich und hat die beiden Täler für lange Zeit vom restlichen Land isoliert. Dementsprechend blühte hier im Laufe der Zeit eine eigene Kultur auf, die nach wie vor zelebriert wird und die Menschen von der Talsohle bis hinauf in die steilen Hänge prägt.

Heute spricht jeder aus Alta Badia auch die beiden anderen Landessprachen. Aber etwas Eigenes ist ihnen dennoch geblieben, was die Ladiner zu einer ganz besonderen Bevölkerungsgruppe macht: eine kleine Minderheit in einer Minderheit.

Eine anderes Erlebnis

Im Laufe der Zeit hat das Tal eine Reihe von besonderen Persönlichkeiten hervorgebracht. Dazu zählt etwa Josef Freinademetz, ein Steyler Missionar, der im 19. Jahrhundert nach Asien auswanderte und als der „Chinese von Tirol“ berühmt wurde. Heute hingegen zieht Alta Badia vor allem Menschen an. Denn die einst so unbedeutenden Dörfchen können sich sehen lassen: Gourmet- und sogar Michelin-Restaurants werden sogar dem wählerischsten Gaumen gerecht. Für die ausgedehnten Wandertouren nebst monumentalen Naturdenkmälern wie dem Heiligkreuzkofel oder dem Peitlerkofel sind die Naturparks Fanes-Sennes-Prags und Puez-Geißler berühmt. Im Winter zählt der Riesentorlauf auf der Gran-Risa-Piste zu den spannendsten Rennen im Weltcup. Und das alles vor der Kulisse eines atemberaubenden Bergpanoramas.

Eine andere Welt

Aber der Ort, an dem sich jetzt abwechselnd Sommer- und Wintersportler tummeln, hat eine mythische Vergangenheit. Eine reiche Sagenwelt rankt sich um die bleichen Berge, die der Sage nach von Zwergen mit Lichtstrahlen umwoben wurden, um das Heimweh einer Prinzessin vom Mond zu lindern. Waldmenschen und Zauberer spielten mit dem Leben der Menschen, und oberhalb der für die Hirten erreichbaren Höhen zogen sich einst die prunkvollen Hallen von Königen durch die Berge. 

Ein ganzer Zyklus ist dem Aufstieg und Fall des Königreiches der Fanes gewidmet. Figuren wie die Kriegerprinzessin Dolasilla und ihr Gefährte Ey de Net stellen sich dem Bösen in der Gestalt eines hinkenden Maultierskelettes. Aber bis zuletzt erweisen sich Habgier und Raffsucht als die wahren Widersacher, denen das Murmeltierreich trotzen muss – ein düsteres Mahnmal aus dem Volksmund, das die Schwermut der armen Bauersleute bis in die Gegenwart trägt. Wer den Blick zu den schroffen Felswänden und den dunklen Wäldern hebt, wird verstehen, wie sich die Menschen zugleich vor der Größe fürchteten – und sich dennoch stets angezogen fühlten von der wilden Schönheit der Dolomitenlandschaft.

Alta Badia macht die Schnittstellen Südtirols spürbar: Hier leben das Ursprünglich-Traditionelle und die moderne Vorstellung von Genuss und Entspannung Seite an Seite.