Auf einer Anhöhe im Südtiroler Marmordorf Laas thront die romanische St.-Sisinius-Kirche. Die seltene Chorturmkirche wurde auf den Ruinen eines Vorgängerbaus errichtet. Skelett- und Tonscherbenfunde belegen sogar die Existenz eines Kultplatzes in der Bronzezeit...
Auf einer Anhöhe im Südtiroler Marmordorf Laas thront die romanische St.-Sisinius-Kirche. Die seltene Chorturmkirche wurde auf den Ruinen eines Vorgängerbaus errichtet. Skelett- und Tonscherbenfunde belegen sogar die Existenz eines Kultplatzes in der Bronzezeit. Die lange Besiedlung des Hügels ist wohl auf seine Lage zurückzuführen. Auch heute genießen die Besucher den wunderbaren Ausblick auf die umliegende Bergwelt bis zum Laaser Ferner Gletscher.
Die Kirche selbst wird erstmals 1290 erwähnt. Sie ist dem Märtyrer Sisinius geweiht, der am Südtiroler Nonsberg wirkte. Von einer hohen Asylmauer in romanischem Fischgrätmuster umgeben, findet sich an der Ostmauer ein gotisches Spitzbogentor ohne Torflügel. Der Chor befindet sich im Turm, welcher von einer in Stein ausgeführten Turmpyramide gedeckt wird. Das Kirchenschiff verfügt dagegen über zwei Rundbogenfenster, einen vorstehenden Triumphbogen und ein Portal aus reinem Laaser Marmor.
Die Kirche besitzt keine sakrale Einrichtung und ist geschlossen. Nur einmal im Jahr kurz vor Ostern wird sie zur Andacht als Ostergrab geschmückt.
Am Karfreitag und Karsamstag befindet sich in der St.-Sisinius-Kirche das Ostergrab.