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Grawand – Finailhof
Schnalstal, Meraner Land
Beschreibung
Diese hochalpine Wanderung beschenkt den Wanderer mit fantastischen Ausblicken und landschaftlichen Höhepunkten.
Details

Mit der Schnalstaler Gletscherbahn erreichen wir von Kurzras (2.011 m) aus in wenigen Minuten die Bergstation (3.212 m). Hier erhalten wir einen unvergleichlichen Panoramablick auf die Bergwelt: beginnend bei den eisgepanzerten Gipfeln von Ortler und Cevedale zum Adamello, von der Weißkugel zur Wildspitze. Von der Bergstation steigt man (Weg A1/8) kurz zur Grawandspitze (3.251 m) mit ihrem beherrschenden Gipfelkreuz auf. Seit August 2020 befindet sich hier ebenso die Aussichtsplattform “Iceman Ötzi Peak”, welche es möglich macht, das 360° Panorama noch einmal mehr zu genießen. Zwei kostenlose Fernrohre unterstützen die weite Sicht zu den vielen Dreitausendern und zeigen ebenso den dazugehörigen Namen der umliegenden Bergspitzen. Jenseits des Kammes ist in der Tiefe bereits der kleine Finailsee sichtbar. Der Steig führt über den Kamm hinunter zum Finailjoch (3.084 m), direkt oberhalb der Aufstiegsanlagen. Er ist stellen weise recht steil, etwas ausgesetzt und im Frühsommer oft auch noch mit vereistem Firn bedeckt!Der imposant zwischen Felsen liegende Finailsee (2.709 m) hat für einen Bergsee eine stattliche Größe. Eine Felsenquelle versorgt den See, in dem Saiblinge leben, mit Frischwasser. In seiner Umgebung sind immer wieder Gemsen zu sehen. In der Nähe wurden archäologische Funde getätigt (Stele), die von der Anwesenheit des Menschen hier heroben bereits in grauer Vorzeit künden. Nach einem weiteren kurzen Abstieg gelangen wir zu den Überresten eines alten Schafpferches (Finailgrub). Die kreisförmige Trockenmauer ist durchzogen von einem kleinen Wasserlauf, damit war den Schafen an der Tränke Schutz vor Raubtieren geboten. In der Nähe wurde ein bronzezeitlicher Brandopferplatz mit mit Bernstein- und Glasschmuck gefunden. Der Bernstein stammt aus dem Baltikum und zeigt wie weit die Menschen bereits in dieser Zeit Beziehungen pflegten und Handel betrieben. Noch etwas tiefer finden sich die Ruinen der Finailalm (2.307 m). Es sind archaische Strukturen, die sich in der Entwicklung der bergbäuerlichen Kultur nur minimal verändert haben. Nur etwas oberhalb des Finailhofes zeigte eine Grabung, dass die Flächen auf dieser Höhe bereits seit mehr als 4000 Jahren – zumindest saisonal – mit Vieh bestückt wurden. Der weitere Abstieg führt zum Finailhof (1.952 m), einem Bau aus dem Spätmittelalter, der ganzjährig bewirtschaftet wird und einst der höchste Kornhof Europas war.

Anfahrt

Naturns – Schnalstal – Kurzras