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Bergtour Finailspitze
Schnalstal, Meraner Land
Beschreibung
Die Finailspitze (oder auch oft Fineilspitze geschrieben) ist eine faszinierende Tour im Schnalstal mit landschaftlichen und archäologischen Kostbarkeiten. Auf dem Gipfel hat man eine traumhafte Aussicht auf die Gletscherwelt der Ötztaler Alpen, im Osten auf den Nieder...

Die Finailspitze (oder auch oft Fineilspitze geschrieben) ist eine faszinierende Tour im Schnalstal mit landschaftlichen und archäologischen Kostbarkeiten. Auf dem Gipfel hat man eine traumhafte Aussicht auf die Gletscherwelt der Ötztaler Alpen, im Osten auf den Niederjochferner mit Similaun, Marzellspitze und auf die Hintere Schwärze, im Süden auf das Tisental, das Schnalstal mit den gegenüberliegenden Schlandrauner Bergen, auf den Hochjochferner mit Blick bis zur Weißkugel. Man begibt sich auf die Spuren von Ötzi, dem Mann aus dem Eis.

Details

Am Vernagter Stausee auf Höhe der Staumauer der Beschilderung Similaunhütte nord-westwärts bis zur Jausenstation Tisenhof (1.814 m ü.M.) folgen. Vom Tisenhof führt der markierte Steig (A2) im Bereich des Leiterbaches über Almwiesen, dann durch schütteren Lärchenwald und später über Schuttgelände stets in nördlicher Richtung taleinwärts durch das Tisental. Schon bald sieht man im Talschluss die dominante Finailspitze mit dem großen Gipfelkreuz, das in der Sonne funkelt. Kurz nach einem Sankt Martin, dem hochverehrten Viehpatron, gewidmeten Bildstock, kommen wir auf einen Hügel mit einer Stele. Hier liegen die Überreste einer Baulichkeit, die „Labyrinth“ oder einfach „Schneck“ genannt wird. Das Gebäude wurde in Stein erbaut und hat einen Durchmesser von etwa 4 Metern, ein Gang windet sich spiralförmig zu einer kleinen Zelle in der Mitte, in der eine Nische zu erkennen ist. In der danebenliegenden Senke, wo Silex gefunden wurde, findet sich ein weiterer kreisförmiger, völlig verfallener Steinbau: möglicherweise ehemalige Unterkünfte für Hirten. Es folgen ein paar steile Schuttkehren mit Übergang zu einem markanten Felsband und nach ein paar weiteren Kehren das Niederjoch, hinter dem die Similaunhütte (3.019 m ü.M.) liegt. Bereits der Aufstieg auf die Hütte (über 1.000 Höhenmeter im Aufstieg) rechtfertigt eine Pause. Direkt hinter der Similaunhütte geht es dann auf markiertem, teilweise mit Fixseilen versehenem Felspfad (A2) über einen längeren Gratrücken entlang. Bald darauf am breiter werdenden Rücken im Auf und Ab gelangt zur Ötzi-Fundstelle am Tisenjoch (3.210 m ü.M.). Hier befindet sich eine imposante Steinpyramide mit Informationstafel, die an die Auffindung der Gletschermumie im Jahr 1991 durch das Ehepaar Simon erinnert. Einem Brief aus dem Jahr 1859 ist zu entnehmen, dass der Steig, der früher Unser Frau in Schnals mit Vent im hinteren Ötztal (A) verband, genau hier verlief, wo die Gletschermumie gefunden worden ist. Weiter geht es, zuerst noch flach auf Steigspuren, dann zunehmend steiler und anspruchsvoller (Kletterei I–II, stellenweise auch exponiert) immer entlang des Nord-Ost-Grates bis zum Vorgipfel der Finailspitze. Über einen schmalen Verbindungsgrat gelangt man dann zum großen Gipfelkreuz am Hauptgipfel. Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute über das Niederjoch durch das Tisental hinunter zum Vernagtsee.

Anfahrt

Naturns – Schnalstal – Vernagt