Von Kurzras (2.011 m) wandern wir zunächst hinüber zum Wieshof, von wo uns der mit Nr. 4 markierte Steig durch lichten Wald in die Höhe führt. Schon bald gelangen wir zum Lagauntal, in das wir, entlang einem alten Wasserwaal, ein kurzes Stück hinein wandern, und zwar bis zu einer Stele, die auf steinzeitliche Funde verweist. Von hier steigen wir hinunter zum Bach, überqueren ihn auf einem hölzernen Steg und wandern rechts über den Moränenhang wieder hinauf zu einer kleinen Verebnung. Weiter führt der Steig recht steil hinauf zu den Überresten derehemaligen Heilbronner Hütte (2.772 m), die in den dreißiger Jahren abgebrannt ist. Nun folgt der lange Abstieg in den Vinschgau. Vorbei an einigen idyllischen Bergseen, nahe denen ebenfalls steinzeitliche Funde getätigt worden sind (Stele) und vorbei auch an der Kortscher Alm (1.987 m), die wir rechts liegen lassen. Auf einem Forstweg mit wenig Gefälle wandern wir bequem unterhalb der Schlanderser Alm vorbei und vorbei auch an einem alten Sägewerk. Beim weiteren Abstieg fallen nach Überwindung eines Weidezaunes rechterhand ein Wegkreuz und ein Wasserwaal auf: es ist der Talatsch Waal, einer von etwa einem Dutzend jener “Waal” genannten Bewässerungskanäle, wahre Meisterwerke der Wasserbaukunst, die das Wasser des Schlandraun Baches zu den sonnendurchglühten Höfen des Vinschgaus führten. Diesem Waal folgen wir – Vorsicht an einigen etwas ausgesetzten Stellen! – und kommen nach kurzer Zeit zum Weiler Talatsch (1.454 m).
Wir steigen ab zu dieser Häusergruppe und folgen den Wegmarkierungen, die uns schon bald nach Neuwies führen (Stele). Von hier geht es nun wieder recht steil bergab, teils auf der Straße, teils auf einem Steig bis zu einer Forststraße, die uns zu einem weiteren Waal führt. Diesem folgen wir ein Stück, biegen dann aber links ab, hinein in den Kiefernwald bis zu einem markanten Felssporn, auf dem die Ruinen einer Kapelle zu St. Georg thronen (1.000 m). Nun führt der Steig sehr steil hinunter zu einem Weg, der uns recht bequem oberhalb der Ägidius Kirche vorbei zum sogenannten Schatzknott führt (Knott heißt Felsen), in den einige Schalen gemeißelt sind.
Nach Durchquerung eines Kastanienhaines, in dessen Schatten sich einige Pferche befinden, in denen die Schafe nach dem Almabtrieb gesammelt wurden, gelangen wir nach Kortsch, das sowohl wegen seiner geschützten, sonnigen Lage als auch wegen der besonderen Sorgfalt in der Erhaltung der antiken Bausubstanz zu den hübschesten Dörfern des Vinschgaus zählt.